Haushaltshilfe einstellen – Alles, was Einsteiger wissen sollten
Viele Menschen spielen mit dem Gedanken, eine Haushaltshilfe zu engagieren, wissen aber nicht genau, was sie erwartet. Wie viele Stunden sind nötig? Welche Aufgaben kann eine Haushaltshilfe übernehmen?
Und worauf sollte man achten, damit die Zusammenarbeit gut funktioniert? Hier sind die wichtigsten Tipps für alle, die noch nie eine Putzkraft hatten.
Welche Aufgaben kann eine Haushaltshilfe übernehmen?
Die Tätigkeiten einer Haushaltshilfe hängen von den individuellen Absprachen ab. Typische Aufgaben sind:
- Grundreinigung: Staubsaugen, Wischen, Staubwischen
- Bad und Küche putzen: Spülen, Oberflächen reinigen, Armaturen entkalken
- Wäschepflege: Waschen, Aufhängen, Bügeln
- Betten machen: Bezüge wechseln, Betten aufschütteln
- Müllentsorgung: Mülleimer leeren, Müll sortieren
- Gelegentliche Sonderaufgaben: Fenster putzen, Kühlschrank reinigen, Schränke ausmisten
Wie viele Stunden pro Woche sind realistisch?
Die benötigte Zeit hängt von der Wohnungsgröße und den gewünschten Aufgaben ab. Eine grobe Orientierung:
- Kleine Wohnung (bis 50 m²): ca. 2–3 Stunden pro Woche
- Mittelgroße Wohnung (50–100 m²): ca. 3–5 Stunden pro Woche
- Haus (ab 100 m²): mindestens 5–8 Stunden pro Woche
Wenn zusätzliche Aufgaben wie Bügeln oder Fensterputzen anfallen, sollte man mit mehr Zeit rechnen.
Private Haushaltshilfe oder Reinigungsfirma?
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile:
Private Haushaltshilfe: ✔ Oft günstiger als eine Firma ✔ Flexibler in den Aufgaben ✔ Persönlichere Bindung ✖ Man muss sich selbst um Anmeldung und Versicherung kümmern ✖ Vertretung im Krankheitsfall nicht garantiert
Reinigungsfirma: ✔ Professionelle, geschulte Reinigungskräfte ✔ Versicherung und Anmeldung bereits geregelt ✔ Ersatzkraft bei Krankheit ✖ Oft teurer ✖ Weniger flexibel bei individuellen Wünschen
Worauf sollte man achten?
Damit die Haushaltshilfe effizient arbeitet und sich wohlfühlt, sollte man folgende Punkte berücksichtigen:
- Klare Absprachen treffen: Welche Aufgaben sind gewünscht? Wie oft soll sie kommen? Was ist besonders wichtig?
- Faire Bezahlung: Ein angemessener Stundenlohn sorgt für Motivation und eine langfristige Zusammenarbeit.
- Vertrauen aufbauen: Gerade am Anfang hilft es, die Abläufe gemeinsam durchzugehen.
- Gute Arbeitsbedingungen bieten: Reinigungsmittel und Geräte bereitstellen, angenehme Atmosphäre schaffen.
Moderne Putzgeräte – Ja oder Nein?
Eine Haushaltshilfe arbeitet effizienter, wenn sie gute Werkzeuge zur Verfügung hat. Hochwertige Staubsauger, Mikrofaser-Tücher, Akkuwischer oder Dampfreiniger können die Arbeit erleichtern und Zeit sparen. Manche Putzkräfte bringen ihre eigenen bevorzugten Geräte mit – es lohnt sich, dies im Vorfeld abzusprechen.
Wie vermeidet man Missverständnisse?
- Regelmäßige Rückmeldungen geben, aber nicht mikromanagen.
- Flexibilität zeigen – kleine Abweichungen in der Arbeitsweise akzeptieren.
- Respektvoller Umgang – eine Haushaltshilfe ist keine Angestellte „zweiter Klasse“.
Warum Kameras in der Wohnung problematisch sind
Kameras in der Wohnung sind ein sensibles Thema, besonders wenn eine Haushaltshilfe dort arbeitet. Während Überwachungskameras am Haus oder im Eingangsbereich zur Sicherheit völlig normal sind, gelten für Innenräume andere Maßstäbe.
- Vertrauensbruch: Eine Haushaltshilfe kommt in dein Zuhause, oft über einen längeren Zeitraum. Wenn sie sich beobachtet fühlt, kann das Misstrauen und Unbehagen erzeugen.
- Rechtliche Lage: In vielen Ländern (auch in Deutschland und der Schweiz) ist es nicht erlaubt, eine Person heimlich bei der Arbeit zu filmen. Selbst mit Einwilligung kann es problematisch sein.
- Arbeitsatmosphäre: Wer will schon unter ständiger Beobachtung putzen? Es kann die Motivation und Arbeitsqualität negativ beeinflussen.
Alternative Lösungen
- Transparente Kommunikation: Wer wirklich Bedenken hat, sollte lieber ein klärendes Gespräch führen, anstatt heimlich zu überwachen.
- Smart Locks oder Türkameras: Falls es um die Sicherheit beim Zugang zur Wohnung geht, kann eine smarte Türklingel oder ein digitales Schloss sinnvoller sein als eine Kamera im Innenraum.
- Wertgegenstände sichern: Wenn der Schutz von Wertgegenständen ein Thema ist, wäre ein abschließbarer Schrank oder Tresor eine diskretere Lösung.
Kameras können also in bestimmten Bereichen sinnvoll sein, aber in Wohnräumen, wo eine Haushaltshilfe arbeitet, sind sie meist eine schlechte Idee – sowohl aus moralischer als auch aus rechtlicher Sicht.
Wenn eine Haushaltshilfe überprüfen möchte, ob Kameras in einer Wohnung installiert sind, gibt es einige Hinweise und Methoden, die sie nutzen kann:
1. Auffällige Geräte oder ungewöhnliche Platzierungen
- Kleine, blinkende Lichter: Manche Kameras haben Infrarot-LEDs, die im Dunkeln leicht rot leuchten.
- Ungewohnte Gegenstände: Kameras werden oft in Rauchmeldern, Uhren, Ladegeräten oder anderen alltäglichen Objekten versteckt.
- Seltsam positionierte Geräte: Eine WLAN-Kamera in einem Bücherregal oder eine „digitale Wetterstation“ mit Linse könnte verdächtig sein.
2. Mit einer Taschenlampe nach Linsen suchen
- Wenn man eine dunkle Wohnung mit einer Taschenlampe absucht, reflektieren Kameraobjektive oft das Licht. Das gilt besonders für versteckte Mini-Kameras.
3. WLAN-Scanner oder Apps verwenden
- Es gibt Apps wie „Fing“, mit denen man das Netzwerk scannt. Wenn dort unbekannte Geräte mit Namen wie „IP Cam“ oder „Surveillance“ auftauchen, könnte eine Kamera aktiv sein.
4. Geräusche erkennen
- Manche Kameras machen ein leises Summen oder Klicken, wenn sie sich bewegen oder aktiv sind. Besonders PTZ-Kameras (die sich drehen können) sind daran zu erkennen.
5. Spiegel-Trick
- Versteckte Kameras hinter Glas oder Spiegeln lassen sich manchmal mit dem „Finger-Test“ entdecken: Wenn man einen Finger auf einen echten Spiegel legt, bleibt zwischen Finger und Spiegel ein kleiner Spalt. Bei einem Zwei-Wege-Spiegel (wie bei versteckten Kameras) gibt es diesen Spalt nicht.
Was tun, wenn eine Kamera entdeckt wird?
Falls eine Haushaltshilfe eine Kamera entdeckt, sollte sie:
- Den Arbeitgeber ansprechen und fragen, ob es eine Kamera gibt. Oft ist es besser, direkt das Gespräch zu suchen.
- Falls die Kamera heimlich installiert wurde, könnte das ein rechtlicher Verstoß sein. Sie kann sich informieren, ob sie die Arbeit abbrechen oder sich rechtlich beraten lassen sollte.
Alternativen zur Schlüsselübergabe
🔑 Schlüsselsafe an der Haustür:
- Ein kleiner, sicherer Safe mit Zahlencode, in den der Schlüssel gelegt wird.
- Die Haushaltshilfe bekommt den Code und kann ihn nutzen, ohne den Schlüssel dauerhaft zu besitzen.
- Vorteil: Code kann jederzeit geändert werden.
🔐 Smart Locks (digitale Türschlösser):
- Zugang per App oder Zahlencode, der für bestimmte Zeiten freigeschaltet werden kann.
- Sehr praktisch für wechselnde Reinigungskräfte oder professionelle Dienstleister.
🔄 Schlüsselübergabe persönlich oder bei Nachbarn:
- Man kann einen festen Platz oder eine Person bestimmen, bei der der Schlüssel hinterlegt wird.
- Gut für gelegentliche Reinigungseinsätze, aber auf Dauer umständlich.
Fazit
Eine Haushaltshilfe zu engagieren ist immer eine heikle Angelegenheit. Es geht um gegenseitiges Vertrauen, schließlich lässt man die Person in seinen Privatbereich, ins Bad und Schlafzimmer.
Es muss also eine Basis geschaffen werden. Das bedeutet aber auch, dass die Haushaltshilfe mit dem nötigen Respekt behandelt werden soll.
Sie geht im eigenen Haushalt quasi ein und aus, also sollte man sie nicht von oben herab behandeln. Heutzutage kann man eh nicht mehr sagen, dass Personen, die bei anderen putzen irgendwie „niederer“ gestellt sind, oft ist es nur ein temporärer Job.
Über eine zuverlässige Haushaltshilfe kann man also nur froh sein, daher sollte sie wirklich gut behandelt werden, aber man darf sich als Auftraggeber auch nicht veräppeln lassen, indem die Person nur schlampig putzt etc.
Klare Angaben und Wünsche, wie und wo die Arbeit erledigt werden soll, sind für beide Seiten hilfreich. Wir wissen alle, dass man im Grunde jeden Haushalt von oben bis unten putzen könnte. Als Kunde muss man aber Prioritäten setzen und sagen, was am wichtigsten ist, wie saubere Arbeitsflächen in der Küche, im Badezimmer, Dusche, WC, Waschbecken und Boden geputzt etc.
Eine Haushaltshilfe hat auch keine überirdischen Kräfte und so wird die Wohnung auch bei regelmäßigen Besuchen nicht so grundgereinigt sein wie bei einem Frühjahrsputz.
Am einfachsten hat es jede Haushaltshilfe, wenn man ihr die Arbeit leicht macht, also freie Flächen schafft.
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