Klemmende und schleifende Zimmertüren reparieren

Türen nimmt man im Alltag kaum wahr. Man öffnet sie und schließt sie wieder – oder lässt sie einfach offen stehen. Problematisch wird es, wenn Türen anfangen zu quietschen, knarren oder sogar schleifen. Bevor der Holzboden und Ihre Nerven Schaden nehmen, sollten Sie etwas unternehmen.

Mit einigen Tricks können Sie selbst nachhelfen. Schauen Sie sich die Tür zuerst genau an und versuchen Sie, die Ursache zu finden. Meistens geben die Türbänder nach geraumer Zeit nach und müssen neu eingestellt werden. Die Türbänder finden Sie oben und unten an dem Türblatt und an der Zarge. Sie verbinden die Tür mit der Zarge. Bevor Sie die Bänder justieren können, sollten Sie zuerst das Türblatt aushängen. Normalerweise geht dies relativ gut. Bei älteren Modellen müssen Sie eventuell mehr Kraft aufwenden oder etwas Schmieröl zwischen die Bänder geben. Prüfen Sie auch, ob vielleicht eine Schraube zu lösen ist.

Schritt 1: Tür aushängen

Öffnen Sie die Tür, umfassen Sie die Türklinken auf beiden Seiten und klemmen Sie sich das Türblatt zwischen die Beine. Dann gehen Sie leicht in die Hocke und heben das Türblatt beim Aufstehen mit einem Ruck an. Umfassen Sie die Tür mit einer Hand, damit sie nicht umkippt. Bei schweren Massivholztüren – zum Beispiel in Altbauten – arbeiten Sie besser zu zweit.

Foto: wolfcraft / DIY Academy

Tipp: Hebebügel verwenden

Zum Aushängen der Tür schieben Sie den Hebebügel zwischen Türblatt und Zarge und verkanten diese miteinander. Jetzt können Sie die Tür mühelos aus- und wieder einhängen. Dabei sorgt die Silikonmanschette für rutschsicheren Halt.

Foto: DIY Academy / Draksal Verlag

Schritt 2: Türbänder prüfen

Kontrollieren Sie zuerst die Bänder im Türblatt, ob diese festsitzen oder sich gelockert haben. Durch drehen der Bänder lassen sie sich optimieren und gerade ausrichten.Die Bandunterteile, die in der Türzarge montiert sind, lassen sich durch eine Stellschraube – welche seitlich im Rahmen unter den Türgummis sitzt – justieren. Mit einem Schraubendreher oder Inbusschlüssel wird die Schraube gelöst, das Band gerichtet und anschließend wird die Schraube wieder festgezogen. Prüfen Sie durch Einhängen und anschließendes Öffnen und Schließen der Tür, ob diese Maßnahme schon geholfen hat.

Foto: wolfcraft / DIY Academy

Foto: wolfcraft / DIY Academy

Schlaue Helfer verwenden

Verwenden Sie zum Einstellen der Türen sogenannte Führungshilfen. Sie verfügen über eine Messskala mit 5-Millimeter-Einheiten. Mit ihnen können Sie die obere und untere Angel der Zarge in der Tiefe justieren. Anschließend klemmen Sie die Führungshilfen hinter die Türangel der Zarge. Durch die nun vorgegebene Führung können Sie das Türblatt, selbst ohne etwas zu sehen auf die Scharnierzapfen, einhängen. Ideal, wenn Sie ohne weitere helfende Hände und Augen auskommen müssen.

Foto: DIY Academy / Draksal Verlag

Schritt 3: Fitschenringe verwenden

Auch Fitschenringe sind sehr hilfreich. Die Metallringe werden über den Drehbolzen gestülpt, der in der Zarge verankert ist. Sie funktionieren wie Unterlegscheiben und heben die Tür um einige Millimeter an. Je nachdem, an welcher Stelle die Tür schleift, setzen Sie auf das obere Band eine höhere Anzahl Ringe oder umgekehrt. Durch Einhängen der Tür können Sie überprüfen, ob das Einsetzen der Ringe etwas gebracht hat.

Foto: DIY Academy / Draksal Verlag

Schritt 4: Türblatt kürzen

Schleift die Tür immer noch über den Boden, sollten Sie das Türblatt kürzen. Da wenige Millimeter meistens schon reichen, sollten Sie einen Handhobel benutzen. Öffnen Sie die Tür vorsichtig und schauen Sie ganz genau, wo sich Türblatt und Boden berühren. Markieren Sie die Stelle mit einem Bleistift und legen Sie das ausgehängte Türblatt auf zwei Böcke. An der markierten Stelle setzen Sie den Hobel schräg an und hobeln mehrmals darüber. Prüfen Sie lieber einmal öfter, ob die Tür nicht mehr schleift, bevor Sie zu viel Material abnehmen. Passt alles, schleifen Sie die rauen Hobelkanten mit feinem Schleifpapier glatt.

Foto: DIY Academy / Draksal Verlag

Schritt 5: Schmieröl hilft

Quietschende Zimmertüren können einem ganz schön den Nerv rauben. Mit etwas Schmieröl ist das lästige Geräusch schnell behoben. Einfach die Tür aus den Angeln heben und die Bänder mit etwas Schmieröl besprühen. Überschüssiges Öl abtupfen, Tür einhängen und schon herrscht wieder Ruhe!

Foto: WD-40 Company Limited / DIY Academy

Welches Schmiermittel ist geeignet?

Als Schmiermittel eignet sich farbloses Silikonspray sehr gut, das einen unsichtbaren Schmierfilm hinterlässt, ohne die Bänder zu verkleben. Außerdem ist Silikonspray ungiftig, geruchsneutral, wasser- und staubabweisend und stellt eine umweltfreundliche Alternative zu mineralölbasierten Schmiermitteln dar. Quietsch- und Knarrgeräusche verschwinden auch mit dünnflüssigem Kriechöl. Gleichzeitig löst das synthetische Öl rostig gewordene Stellen und schützt vor erneuter Korrosion der Metallbänder.

Besser keine Hausmittel!
Hausmittelchen wie Butter oder Speiseöl, Rasierschaum oder Haarspray sind nicht geeignet. Solche Mittel wirken nur sehr kurzfristig und bald knarren und quietschen die Fenster und Türen wieder.


Produktinfos:

  • Türblatt-Montage-Set, 3-tlg. von wolfcraft
  • Multifunktionsprodukt WD-40 SMART STRAW von WD-40 Company Limited

Links:

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  • Handwerkzeuge und Projektlösungen von wolfcraft mehr

Text und Bilder: DIY Academy – Mitmachen, anpacken, selbermachen.

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florence
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